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Ausreise

Am 20. Januar 1939 erhält Kurt Gumpel den beantragten deutschen Reisepass, am 29. Juni 1939 wandert er nach Dänemark aus. 

Polizeiliches Führungszeugnis vom 28.12.1938

Kennkarte Kurt Gumpels mit eingestempeltem J

Alle drei Söhne der Familie Gumpel befinden sich mittlerweile im Ausland. Der Vater, der Kaufmann Gustav Gumpel, war bereits 1937 eines natürlichen Todes gestorben. Die Mutter, Rosalie geborene Mosberg, wohnt bis 1939 noch im Haus in der Mittelstraße 82. Das Geschäft war bereits 1936 aufgegeben worden.

1939 wird sie gezwungen, das Haus zu verkaufen und in eines von mehreren in Lemgo eingerichteten so genannten "Juden-Häusern" zu ziehen, in denen die jüdischen Bürger der Stadt auf engstem Raum zusammen leben mussten. Rosalie Gumpel zieht zu Familie Sternheim, Paulinenstraße 5, wo sie im Haushalt hilft. Gleichzeitig betreibt sie ihre Ausreise nach Palästina. Dazu war sie und die anderen noch in Lemgo lebenden Juden am 22. Mai 1939 aufgefordert worden. Bereits einen Monat später wird ihr in Palästina eine Bescheinigung ausgestellt, dass eine Einreise nach Israel zu ihrem inzwischen dort schon lebenden Sohn Herbert (später "Mordechai" genannt) möglich sei. Am 1. August 1939 legt sie diese Bescheinigung den Lemgoer Behörden vor. Möglicherweise verhindert der Kriegsausbruch am 1. September 1939 die Ausreise.