02/07/2024 0 Kommentare
Eindrücke über die Klagemauer
Eindrücke über die Klagemauer
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Eindrücke über die Klagemauer
Ab Montag, 14. Februar stand für circa eine Woche eine ,,Mauer" als Anlehnung an die heilige Klagemauer in Jerusalem in der St. Nicolai-Kirche. Organisiert durch die Pfarrer*innen des Stadtkonvents bot sie Lemgoer*innen einen Ort ihre Klagen, Probleme, Sorgen und Gebete, besonders im Bezug auf die Pandemie, aufzuschreiben und an die Wand zu stecken.
Besucher*innen hängten sowohl ,,verdeckte" als auch ,,offene" Klagen an die Mauer. Auch vorbereitete Poster wurden aufgehängt. Besonders herausstechend war das Thema Impfungen und 2G-Regelungen, aber auch andere Sorgen z.B. über die Situation in der Ukraine wurden ausgedrückt. Die in der Gesellschaft stark auseinander gehenden Meinungen zur Corona-Impfung und den Umgang mit Ungeimpften wurden vor allem durch die Poster widergespiegelt. Die Frustration und Wut, die Klagen, wurden bei Betrachtung deutlich spürbar. Auch Kritik an der Kirche im Bezug auf dieses Thema wurde geäußert. Umso eindrucksvoller war es dann zu lesen, wie manche Besucher*innen die diesbezüglich offenen Klagen mit ihrer christlichen Sicht ergänzten, die Fragen beantworteten, und damit einen, wenn auch eingeschränkten, Diskurs eröffneten.
Beim Lesen und Betrachten der Klagen an der Mauer wurde so schnell die Last die auf unser aller Schultern seit Beginn der Pandemie liegt, deutlich. Der geschaffene Raum zur Klage konnte hoffentlich dabei helfen, diese Last für einen Moment anzuerkennen, sie zu spüren und sie mit einem Gebet, einem Augenblick der Stille, in Teilen loszulassen, Hoffnung und Kraft zu schöpfen oder anzunehmen.
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